Gesamtschule Lindental

Kurzinfos
  • Adresse: Lindentalstraße 126, 3067 Vechigen, Schweiz
  • Webseitelindental.ch
  • Fallstudie der PH Bern: Fallstudie  (Detaillierte Beschreibung der Schule)
  • Schultyp:
    • Gesamtschule = 1-9 Schulstufe (Kinder von ca. 6 – 15 Jahren) 
    • Öffentlich
  • Schulgröße:
    • Lehrpersonen: Schulleiter, ein Lehrer, eine Lehrerin für textiles Gestalten
    • ca. 20 Kinder
    • 1 Familie lebt im selben Gebäude
    • Verein „Pro Gesamtschule Lindental“ mit ca. 200 Mitgliedern.
    • 1 Hahn und ca. 3 Hühner
    • 1 Katze
Besonderes
  • Gesamtschule: Ein Klassenzimmer und zwei Lehrer für Kinder und Jugendliche von der Ersten bis zur Neunten Stufe (Pro Stufe ca. 1-4 Kinder). Während des Tages verteilen sich einzelne Kinder und Grüppchen im Haus, um individuell an ihren Wochenplänen etc. zu arbeiten.
  • Öffentlich: Die Schule ist öffentlich und kostenlos.
  • Gemeinschaft: Die Schule ist sehr klein und wäre daher in der Vergangenheit schon beinahe geschlossen worden. Es war großes Engagement aller Beteiligten notwendig, um die Schule in ihrer besonderen Form zu erhalten. Beim „Kampf“ um die Schule entstand eine starke Gemeinschaft zwischen Lehrenden, Eltern, ehemaligen Schüler*innen, Nachbarn und anderen, der Schule nahestehenden Menschen. Aus diesen Initiativen entstand auch der Verein „Pro Gesamtschule Lindental“ mit derzeit etwa 200 Mitgliedern. Außerdem ist die Schule das „Zentrum“ des kleinen Tales, so ist es z.B. üblich, dass Nachbarn oder ehemalige Schüler*innen in der Pause auf einen Kaffee vorbeikommen.
  • Öffnungszeiten: Die Tür der Schule steht immer offen und Kinder können immer kommen (außer über die Ferien).
  • „Lehrer*innenwohnung“: Im Haus gibt es eine Wohnung in der früher traditionell die Lehrperson gewohnt hat. Seit 5 Jahren lebt hier eine Familie.
  • Feste: Vier mal im Jahr findet ein Quartalsfest statt, bei dem Verwandte, Freunde, Nachbarn etc. eingeladen werden. Die Schüler*innen und Lehrer gestalten das Programm. Einmal im Jahr wird ein großes Schulfest organisiert.
  • Freinet-Pädagogik: André, der derzeitige Schulleiter, besuchte früher regelmäßig Freinet-Treffen.
  • Tipp für Lehramtsstudierende: André empfiehlt Lebenserfahrung zu sammeln 🙂
Entstehung und wichtige Momente in der Geschichte der Schule

Entstehung: Die Schule wurde schon vor über 300 Jahren gegründet. Der erste Lehrer war ein verschuldeter Bauer aus der Gegend, dem der Kreditgeber empfahl, eine Schule in diesem Haus zu eröffnen, um mit dem Schulgeld die Schulden zurückzahlen zu können.

65 Schüler*innen in einer Klasse: In den ersten Jahren hatte die Schule bis zu 65 Schüler*innen. Das war selbst für die damaligen Verhältnisse zu viel und die Schule hätte auf 1.-4. Stufe verkleinert werden sollen. Doch die Menschen der Gegend wehrten sich dagegen.

Gründung der Überlebensgruppe: Vor einigen Jahren, als die Schule aufgrund ihrer Größe von der Schließung bedroht war, engagierte sich eine Gruppe insbesondere dafür, die Schule für Kinder aus der gesamten Region zu öffnen. So sollte ein größeres Einzugsgebiet ermöglicht werden um die Schüler*innenzahlen zu stabilisieren.

Was für uns besonders war

Robert: Extrem spannend fand ich, dass die Schule mit ihren Kindern wie eine große Familie wirkte, in die wir bereitwillig aufgenommen und sogar mit schweizerischen Spezialitäten versorgt wurden!

Teresa: Ich fand’s großartig, dass wir so selbstverständlich aufgenommen wurden, als wären wir schon Teil deren großer Gemeinschaft.

Matthias: In dieser guten Gemeinschaft wird Schülerinnen und Schülern Bildung ,ohne der Angst zu versagen, geboten und somit herrscht eine sehr angenehme Lehr – und Lernatmosphäre.

Benedikt: Es war ganz wunderbar, wie herzlich wir empfangen wurden und wie schnell wir uns in der Lindental Schule zuhause fühlten. Es war spannend, dass wir soviel Gelegenheiten hatten, mit unterschiedlich mit der Schule verbundenen Menschen zu sprechen. Da waren Benz, der selbst vor Jahrzehnten die Schule besuchte und jetzt Präsident des Vereins ist, Margit, die Dalmatinerzüchterin, deren Kinder alle vor vielen Jahren die Schule besuchten, Olliver und Moni und ihre beiden Kinder, die im selben Haus wohnen, der Schulleiter André, der sich viele Stunden unseren Fragen widmete, Ronnie der zweite Lehrer an der Schule und natürlich die Schülerinnen und Schüler. Lässig fand ich auch, dass alle Schulräumlichkeiten flexibel nach Bedarf genutzt werden. Da wird im Werkraum Musik gemacht, Schülerinnen lernen zusammen in der Garderobe, ein Büro wird kurz zur Mehrstufenklasse usw.

Elias: Das ausdauernde Engagement der beiden Lehrer, des Vereins (besonderes hervorzuheben ist der übermäßig hilfsbereite Vereinspräsident Benz), der Eltern, der „Schulwart-Familie“ und der jetzigen, beziehungsweise ehemaligen Schüler und Schülerinnen.

Victor: Das Konzept, dass die Kinder aller Altersstufen in einem Raum gemeinsam lernen, fand ich besonders interessant. Dadurch wurde ein ganz besonderes familiäres Gefühl ausgestrahlt, weshalb wir uns auch sehr wohl gefühlt haben.

Olga: Bereits bei der Ankunft überkam uns das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, da wir mit offenen Armen empfangen wurden. Genau dieses Gefühl spiegelt sich im Schulsystem, sowie in den verschiedenen Unterrichtsformen innerhalb dieser kleinen heimelig und dadurch besonderen Schule wider.

 

 

 

Text & Fotos: Benedikt Hageneder

Hinterlasse einen Kommentar

Webseite erstellt mit WordPress.com.

Nach oben ↑